Meine Meinung über Zen(禅) in Iaido (居 合 道):
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Hinweis:Es muss festgehalten werden, dass es hier nur um meine persönliche Interpretation beide Begriffe "ZEN" (禅) und "IAIDO" handelt.Ich will NICHT versuchen, den Begriff von ZEN zu erklären: dafür gibt es genügend gute Bücher, siehe unten bei Beiträge und Kommentare und bei Wikipedia: Japanese ZEN . Ich bin der Überzeugung, dass dieses Thema viele interessieren wird. Ich will nicht über diesem Zweig von Buddhism schreiben, sondern ich möchte die Anteilen herauswählen, die für IAIDO relevant sind. Aber noch wichtiger möchte ich die Auswirkungen auf unserem Verständnis des sozialen Verhalten unterstreichen. Es ergibt sich daraus auch einen Versuch, den Begriff von DO(道) in Iaido zu erklären. Diese Gedanken stellen die Grundlagen für die Art und Weise, wie wir IAIDO üben. Gedankenschritte:
In der Natur finden wir eine grosse Vielfalt von Methoden, um diesen Ziel zu erreichen. Man denke zum Beispiel an den unterschiedlichen Strategien von Pflanzen und Tiere. Um auf die Art mit wem wir iaido üben zu kommen, müssen wir verstehen, wie es in der Natur geht, und wie Evolution stattfand: Es geht hauptsächlich um kleine Schritte, ausgehen aus kleinen Molekülen, die in immer mehr komplexen Gebilden zusammengeschweisst werden. Aus einfachen inorganischen Molekülen durch selbst-replizierende Molekülen, zu Enzymen, dann die ersten Membranen, die damit zwei Gebiete trennen, usw. Dieses Streben nach mehr komplexe Konstrukte ist durch ein einfaches, physikalisches Gesetz gegeben, das besagt, dass Energie in immer stabileren Zuständen gebunden wird. Wenn Energie damit gebunden wird, kann sie also nicht wieder umgewandelt werden, und damit ist der Zustand stabiler als zuvor. Man soll beachten, dass die natürlichen Vorgängen immer und immer wiederholt werden, ohne Änderungen. Zum Glück ab und zu erfährt dieses Wiederholungsmechanismus einen Fehler, der meistens katastrophal endet (=Tod). Aber jeder Fehler stellt auch eine Möglichkeit dar, etwas "anderes" zu versuchen: ohne Fehler gäbe es keine Evolution! Es ist interessant festzustellen, dass dieses Streben nach mehr Komplexität auch in der Gesellschaft stattfindet: Familie, Gruppe, Stamm, Nationen ... Eines steht fest: Fehler zu machen ist keine Schande, sonst eine Gelegenheit um sich zu verbessern! Schlussfolge: was zählt ist die Wille, sich zu verbessern. Und auch für sie gelten die grundlegenden Zielen: Überleben und als Gattung weiterbestehen. Wir können daraus schliessen, dass das Leben grundsätzlich einen dauernden Kampf zum Überleben ist. Aber in unserer heutigen Gesellschaft ist das Überleben meist garantiert. Es gibt trotzdem ein Wettbewerb um unserer Stellung in der Gesellschaft zu sichern. Anders gesagt, wir sehen, dass Menschen irgendwie immer in Anstrengungen leben. Und aus diesen Überlegungen nehme ich meiner eigenen Interpretation von ZEN wie folgt: Trotz allen Anstrengungen sollten wir lernen, eine klare und friedliche innerliche Haltung gegenüber das Leben zu behalten, was oft als "peace of mind" bezeichnet wird. Also innerliche Ruhe! Eine der vielen Möglichkeiten, um das zu üben, ist das Lernen im Iaido oder Kyudo. Ich werde hier nur über Iaido diskutieren, aber die gleichen Überlegungen gelten auch für Kyudo. Ich möchte hier noch in Erinnerung bringen, dass manche ZEN Lehrer eine unnötigen und oft dumme Arbeit zu ihren Schüler gaben, damit diese verstehen können, dass nicht das Erfüllen der Aufgabe wichtig ist, sondern was wichtig ist, ist die Einstellung mit der wir etwas ausführen. Daraus leite ich folgendes heraus: um die innerliche Ruhe zu üben braucht man: Und tatsächlich die drei Grundgedanken (Säulen) von Zen sind eben: GEDULD - KONZENTRATION - VERTRAUEN Das letzte wird manchmal als Gehörsamkeit übersetzt, was ich nicht gern sehen. Es handelt sich nur um das Vertrauen, das man gegenüber den Lehrer haben muss, auch weil der Lehrer sein Wissen nicht einfach so, d.h. schnell, vermitteln kann. Dies zeigt, wie wichtig die Wahl des Lehrer ist. Das Erlernen, wie man ein Schwert korrekt benützt, ist wirklich ohne jegliche Nützung, da niemanden mit einem Schwert herumspaziert (zum Glück). Jeder kann ein Schwert irgendwie herumschwingen lassen, aber es richtig zu tun ist schwierig! Das selbständige Lernen funktionniert nicht, da ohne eine Rückkoplung würde man am Schluss glauben, dass man alles korrekt ausführt, was sicher falsch ist. Darum brauchen wir einen Lehrer, der die Fehler korrigieren kann, und uns "auf dem Weg" begleiten kann. Und ohne Schwierigkeiten kann man sich nicht verbessern. Man muss verstehen, dass der Ziel von Zen ist, ruhige Gedanken TROTZ aller Schwierigkeiten um uns herum zu bewahren. Es ist also, meiner Meinung nach, falsch zu denken, dass man in einer ruhigen und geistlichen Umgebung beim üben in Iaido sein soll. Genau das Gegenteil trifft zu: wir müssen Schwierigkeiten gegenüber stehen, damit wir lernen können, ruhige Gedanken trotz was um uns herum steht zu bewahren. Nehmen wir uns das Beispiel eines Segelbootes: im Hafen ist es geschützt, aber es wurde sicher nicht dafür gebaut. Ein Schiff muss heraus im offenen Meer und seinen Weg trotz Wind und Wellen folgen. Dies kann nicht im Hafen gelernt werden. Also: auch in Iaido brauchen wir Herausforderungen, um zu lernen, ruhige Gedanken zu wahren. Und woher kommen die Schwierigkeiten in Iaido? Wir müssen zugeben, dass die ersten Schwierigkeiten von unserem Körper und also von unserem Gedanken entstehen. Aber darüber hinaus ist der Lehrer, der die Schwierigkeiten sozusagen verursacht. Und diese ist eine der Aufgaben des Lehrer, jetzt als Zen Meister gesehen. In der Tat er wird immer neue Aufgaben, neue Herausforderungen bringen, damit wir lernen, "kühle" Kopf zu halten (also Ruhe). Man kann lesen in : https://creativesystemsthinking.wordpress.com/2016/05/15/zen-the-art-of-living-deeply/ dass man in Zen Buddhismus eine Anfänger-Denkweise (beginner's mind) behalten sollte, um offen zu neuen Ideen und tieferen Verständnis zu bleiben. Man wird gefordert, jedes Moment des Lebens ohne übermässige Wünsche, Überheblichkeit oder Wertungen zu geniessen. In Japan dies ist also mit dem Begriff von kenkyo verbunden: man soll Bescheidenheit und Demut zeigen, um nicht voll von sich selbst zu sein. Die folgenden Jahrhunderten waren also von relativem Frieden. Aber es gab immer Scharmützel, meist Hinterhalte, Verräter, Komplotte und ähnliches. Der Samurai musste also immer auf dem Hut bleiben, um die Gefahren sofort zu erkennen. Aber wenn die eigene Gedanken das Hirn mit Sorgen und Überlegungen belegen, dann ist die Aufmerksamkeit nicht mehr gewärleistet. Man kann es mit folgendes vergleichen: stellen Sie sich vor, Sie stehen in einem grossen Raum in dem eine Fest gefeiert wird. Das Raum stellt ihr Hirn dar, die anwesenden Personen stellen Ihre Gedanken dar. Aber Ihr Aufgabe würde eigentlich sein, auf dem Singen der Vögel im Garten ausserhalb des Raumes zu achten. Die Vögel stellen hier die Gefahren dar. Solange die Leuten im Raum miteinander sprechen, sind Sie nicht fähig, etwas ausserhalb des Raumes zu hören. Deswegen müssen Sie zuerst die eigene Gedanken zum Schweigen bringen (also "RUHE" verlangen) um dann was von Aussen kommt wahrnehmen zu können. Ein "LEERES" Kopf erlaubt Ihnen, die Signale von Aussen wahrzunehmen. Dies wird oft mit mizu no kokoro erklärt, mit dem zugehöriges Bild: wenn die Wasseroberfläche ruhig ist, dann kann sich das Licht des Mondes spiegeln. Das erklärt, warum Zen für die Samurai für das Überleben wichtig war. In zufälliger Reihenfolge stelle ich hier einige Überlegungen: Ich habe es in der ursprünglichen Version gelesen: ZEN in der Kunst des Bogenschiessen von Eugen Herrigel, 1948/1953. Ich möchte hier noch ein anderes interessantes Artikel darüber erwähnen: The Myth of Zen in the Art of Archery by Yamada Shoji in the Japanese Journal of Religious Studies, 2001 28/1-2 Von Thomas C Helm habe ich die folgenden Links erhalten: Von jemanden anderen habe ich folgendes erhalten: If you are a Japanese speaker, I would recommend this book, "山岡鉄舟 剣禅話" (Kenzenwa by Yamaoka Tesshu). A historic figure in the Edo period. This is a good book to start with. ... There are other works by him, but are somewhat more in depth and may be difficult to grasp. I can only find Amazon had an English title: Yamaoka Tesshu : zen and swordsmanship, but don't know if you can get a hold of it. Ich bin für jede Bemerkung und Anregung sehr dankbar. Bitte schreiben Sie mir an: ray<dot>ballisti<at>bluewin<dot>ch Vielen Dank im voraus! |
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